SC Bietigheim

Die erste Überraschung wartete auf dem Parkplatz. Es ging mit dem Bus der Profis zum Tabellenzweiten nach Deggendorf.

Letzte Woche noch ersatzgeschwächt, ging unser Team dieses Mal mit fast der Bestbesetzung an den Start. Von beiden Seiten wurde sehr konsequent verteidigt. Relativ körperlich, aber nicht unfair, geführte Zweikämpfe gab es zuhauf. Beide Mannschaften schafften es fast ausnahmslos, brenzlige Situationen zu vermeiden, den Rest räumten beide Goalies ab. Der 0:1 Powerplay-Treffer in der 11. Minuten hätte im Lehrbuch „wie spiele ich Powerplay“ einen würdigen Platz verdient. Im Drittel festgesetzt, mit Bewegung (Scheibe und Mann) gespielt bis eine klare Einschusschance da war und dann eiskalt zugeschlagen. In einem ausgeglichenen und intensiven Match ging es mit Führung in die Drittelpause.

Das zweite Drittel ging zurecht an die Gastgeber. Der DSC drückte fast durchgehend, ließ die Scheibe gut laufen und spielte selbst bei Gleichzahl optisch im Powerplay. Dabei wurde aus allen Lagen der Abschluss gesucht. Gemeinsam wurde aber tapfer dagegen gearbeitet, geblockt und gehalten. Nadelstiche konnte unser Team leider nur wenige setzen. Eine kleine Aufmerksamkeit in der 35. Minute führte dann zu einem Break Away der Gastgeber, das mustergültig zum 1:1 verwertet wurde. Das war zumindest ein kleiner Weckruf selbst mehr nach vorne zu tun. Einer der wenigen Entlastungsangriffe wurde mit einer schönen Einzelaktion genutzt und der Vorsprung wieder hergestellt. Dann ging leider in der Vorwärtsbewegung die Scheibe verloren, als man zum Wechseln fuhr. Dadurch war wieder ein Deggendorfer alleine durch und glich in der 39.Minute erneut aus. Nach dem Verlauf des zweiten Drittels war man mit einem Unentschiedenen mehr als gut bedient.

Kampf, Wille und Leidenschaft passten, aber nach vorne musste mehr getan werden. So schien der Coach das Team auch ins letzte Drittel geschickt zu haben, denn die Steelers legten los wie die Feuerwehr. Direkt nach 35 Sekunden das 2:3 für das Team aus dem Ellental. Das Heimteam war erst einmal geschockt und die Steelers konnten sich im Drittel der Niederbayern wiederholt festsetzen, jedoch ohne Kapital daraus zu schlagen. Nach einigen Minuten legten aber auch die Gastgeber wieder den Vorwärtsgang ein und provozierten in der 48. Minuten eine Strafe. 37 Sekunden später wanderte der nächste Steeler in die Kühlbox. 1:23 doppelte Unterzahl gegen bärenstarke DSC Angreifer wurden konzentriert, mit Können, Glück als ein freigespielter Angreifer am zweiten Pfosten über die Scheibe schlug und einmaliger Mithilfe des Pfostens überstanden. Mit dem Rückenwind wurde die Scheibe in der 53. Minute ins Tor des DSC gearbeitet. Wer gedacht hat, dass das 2:4 Ruhe ins Spiel brachte, weit gefehlt. In einer schönen Einzelaktion gegen 3 Verteidiger wurde in der 56. Minute der alte Abstand wieder hergestellt. Die Flucht nach vorne war die richtige Wahl. Ein schöner Pass von hinter dem Tor in den Slot wurde zwei Minuten später mustergültig verwertet. Das Heimteam gab sich aber nicht geschlagen. Bei gezogenem Torhüter wurde Druck gemacht und 38 Sekunden vor Schluss zum 4:5 gestellt. Unser Coach nahm seine Auszeit und schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Wurde davor die Scheibe noch tief zum Icing oder erfolglos in Richtung leerem Tor gejagt, so spielte man die letzten Sekunden souverän herunter und konzentrierte sich die blaue Linie erfolgreich zu verteidigen. Die Freude über den hart erkämpften Sieg war riesengroß und so traten strahlende Steelers den Heimweg an.

Endergebnis 4:5 (0:1/2:1/2:3)
DSC 2/ SCB 10